Der gestiefelte Kater
Während seine Brüder Wertvolles und offensichtlich Nützliches von ihrem Vater, dem Müller, erben, bekommt Hans nichts. Allerdings nicht ganz NICHTS, denn er bekommt immerhin den Kater. Doch was soll Hans schon mit einem nutzlosen Kater, außer sich an kalten Tagen an ihm zu wärmen?! Dass der sprechende Kater in der Lage ist, gewitzt und einfallsreich die Lebenssituation seines verehrten Herrn zu verbessern und am Ende sogar den gefährlichen Zauberer zu überlisten, kann Hans ja nicht ahnen. Und dass er am Ende sogar eine hübsche und erstaunlich praktische Prinzessin zur Frau haben und ein halbes, wenngleich etwas verarmtes Königreich sein Eigen nennen wird, schon gar nicht.
Thomas Freyer gestaltet das berühmte Märchen mit viel Musik und dabei etwas realistischer als wir es von den Brüdern Grimm kennen: Der König hat gravierende Geldsorgen und entlässt als erste drastische Sparmaßnahme das gesamte Personal. Einzig sein treuer Diener Gustav darf bleiben, muss aber nun abwechselnd alle anfallenden Aufgaben erledigen: Dazu schlüpft er in die Rolle des Kochs, des Jägers, des Musikers etc. und wirbelt durch die Szenerie. Diese dauerhafte Überforderung erinnert an heutige Zustände und das gutwillige, letztlich erfolglose Bemühen von Hans dem König zuverlässig zu Diensten zu sein, bietet viel Anlass zum Lachen.